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Die sieben größten Fehler der deutschen Energiewende

Aktualisiert: 18. Feb.

83 Millionen Bürger in Deutschland versuchen aktuell das Weltklima zu retten und zeigen dabei mit erhobenem Zeigefinger auf die  anderen 8,2 Milliarden Erdenbewohner, die alles falsch machen. Gleichzeitig steigt der weltweite CO2-Ausstoß weiter an.

Die rein ideologisch getriebene und fernab der Fakten handelnde rot-grüne Bundesregierung scheitert mit ihrer Energiepolitik aktuell auf ganzer Linie. Folgende sieben Hauptfehler gefährden nicht nur unsere Unternehmen und Arbeitsplätze, sondern auch das Gelingen der so wichtigen Energiewende.

1) Die Erderwärmung verhindern wir nicht mit nationalen Maßnahmen, sondern nur global

In Deutschland leben auf 0,3% der Erdoberfläche nur etwa 1% der Weltbevölkerung. Wir verursachen 2,3% des CO2-Ausstoßes. 97,7% erfolgt außerhalb von Deutschland. Wir halten Deutschland für den Nabel der Welt und merken nicht, wie in Asien, Afrika und Südamerika die Post abgeht. Dabei ist es für die Erderwärmung gleich, in welcher Region und von wem CO2 in die Atmosphäre abgegeben wird.  Verantwortungsvolle Umweltpolitik setzt dort an, wo mit vergleichsweise wenig Kapitaleinsatz in kurzer Zeit der CO2-Ausstoß am meisten reduziert werden kann. Ersetzen der ineffizientesten Kohlekraftwerke weltweit und nicht Oma Erna´s Gasheizung. Wir beschäftigen uns mit Pillepalle.

Deutschland ist das Land der Erfinder, der Patente. Wir haben die Photovoltaik erst wirtschaftlich gemacht, ohne die heute die Energiewende gar nicht mehr vorstellbar wäre. Wir waren Exportweltmeister. Technologieführer. Die rot-grüne Wirtschafts- und Energiepreispolitik vernichtet unsere Unternehmen oder zwingt sie zur Abwanderung, anstatt dass wir sie fördern, auf dass sie energieeffiziente Produkte entwickeln, produzieren und mit Gewinn weltweit verkaufen. Unser Ziel sollte nicht heißen: Auf 0,3% der Erdoberfläche ab 2045 kein CO2-Ausstoß mehr, sondern bis 2030 mit innovativen und hochwertigen Produkten „made in Germany“ den weltweiten CO2-Ausstoß um 10% reduzieren und so wieder Exportweltmeister werden.

2) Wir entwickeln keine einfach und günstig lagerfähige Energie für den Winter

Unser Energieproblem ist im Winter am höchsten. Die Reichweite von Elektroautos sinkt und das winterliche Wärmen erfordert zusätzliche Energie. Kohle, Erdöl und Erdgas überzeugen vor allem durch ihre vergleichsweise einfache und günstige Lagerfähigkeit. Strom aus PV und Wind fehlt dagegen besonders im Winter. Die Speicherung ist zu teuer, vor allem über lange Zeiträume.

2035 frieren wir in kalten Häusern, stellen wir bis dahin unsere Kohle- und Gaskraftwerke ab und heizen wir im Winter mit Wärmepumpen. Wir laufen im kalten Winter wieder zu Fuß, würden wir alle Elektroauto fahren wollen. Wir prognostizieren das Aus vom Verbrenner-Aus und den Weiterbetrieb moderner Öl- und Gasheizungen. Um dies zu vermeiden, bräuchte es Fördermittel für Forschung und Entwicklung. Wir benötigen für den Winter einen lagerfähigen Energieträger auf Basis Erneuerbaren Energien. Aus unserer Sicht wird dies Methanol sein. Die Politik kann sich das ebenso wenig vorstellen wie E-Fuels. Die Politik wusste jedoch auch bereits im Jahr 2000, dass Strom aus Photovoltaik immer unwirtschaftlich sein wird, schließlich kostete eine PV-Anlage mit 10 kWp über € 60.000,- und musste deshalb mit einer EEG-Vergütung von über 50 Cent/kWh subventioniert werden. Nur so könnten sich „Spinner“ mit Strom aus Sonnenenergie beschäftigen.

3) Energiewende über Subvention an alle statt wirtschaftliche Produkte

Wir können vielleicht 10.000 Oma Ernas die Ölheizung verbieten und ihnen 70% der Umrüstkosten von bis zu € 30.000,- subventionieren, wie es das Wärmepumpenfördergesetz vorsieht. Aber nicht allen Privathaushalten. Der Umstieg auf Erneuerbare Energien muss wirtschaftlich sein, damit Oma Erna sich eine klimafreundlichere Heizung einbauen will und kann, nicht muss.

Mit etwas Marktkenntnis wäre vieles einfacher. In China kosten Wärmepumpen unter € 5.000,-. Sie können selbst in Deutschland eine Wärmepumpe von Vissmann für unter € 10.000,- kaufen. Inklusive Transport, Montage und Erstinstallation der Heizkörper. Kaufen Sie Ihre Vissmann-Wärmepumpe bei einem Händler in Montenegro, der die Ware aus Deutschland bezieht und wieder nach Deutschland liefert. Ganz schön clever und gleichzeitig ein klimapolitischer Schildbürgerstreich.

Photovoltaik-Anlagen auf dem Eigenheim sind ebenfalls wirtschaftlich, unsere Großbatteriespeicher weisen gemäß Planrechnung einen jährlichen Überschuss zwischen 12% bis 19% auf. Alles ohne staatliche Subventionen.


4) Kaum Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz


Die preisgünstigste Energie ist diejenige, die erst gar nicht produziert wird, weil aufgrund verbesserter Energieeffizienz nicht benötigt.

In Sachen Energieeffizienz sind wir teilweise noch Entwicklungsland. Unsere Autos verfügen über mindestens vier Sitze, von denen im Durchschnitt nur 1,5 belegt sind, wenn wir wieder stop and go in die Innenstadt fahren. Wann kommt die PKW-Maut für Autos mit 1 Insassen, die sich bei zwei Personen im Wagen bereits um 50% reduziert und eben nicht erhöht. Ab dem 3. Insassen fahren alle mautbefreit.  Unsere Motoren und Getriebe verlieren immer noch zu viel Energie durch Reibung. Wir ersetzen alte Pumpen viel zu spät, heizen zu energieintensiv. Energieeffizienz lässt sich kurzfristig erhöhen, die dafür erforderlichen Kosten amortisieren sich oftmals in weniger als drei Jahren. Ohne staatliche Subventionen.


5) 100% CO2-neutrale Stromproduktion auf Basis von Wind und Photovoltaik muss scheitern


Das Jahr hat 8.760 Stunden, an denen etwa an 1.500 Stunden die Sonne scheint und je nach Standort zwischen 1.800 und 4.500 Stunden der Wind weht. Die Folge: An Stunden mit viel Wind und Sonnenschein produzieren wir bereits heute mehr Strom über Windräder und Photovoltaik, als wir verbrauchen. Die Folge sind negative Strompreise. Zu Zeiten von Dunkelflaute, in denen weder der Wind weht noch die Sonne scheint, herrscht Strommangel. Noch puffern wir diese Zeiten über die Stromproduktion in Kohle- und Gaskraftwerken ab oder importieren den fehlenden Strom aus dem Ausland. Mit jedem weiteren Wind- und PV-Park und der Abschaltung konventioneller Kraftwerke verschärfen sich zwei Probleme. Mehr Zeiten mit Überschuss-Strom zu negativem Strompreis und gleichzeitig mehr Zeiten mit Strommangel bei stark steigenden Preisen oder gar Trennung vom Stromnetz für mehrere Stunden.


Die Politik will die Realität nicht sehen. Mit fatalen Folgen für Investoren. Wer heute noch in Photovoltaik investiert, erleidet mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits in wenigen Jahren wirtschaftliche Verluste bis zu Insolvenz. Immer dann, wenn die Sonne besonders intensiv scheint und die eigene PV-Anlage viel Strom produzieren könnte, wird sie vom Netzbetreiber aufgrund zu hoher Stromproduktion abgeriegelt. Ohne Stromproduktion auch keine Stromvergütung. Gleiches gilt für Windräder. Die aufgrund der bereits stark gesunkenen EEG-Tarife reduzierten Vergütungen sinken nochmals um bis zu 30% und mehr. Wir prognostizieren ein Verlustgeschäft.


Wir haben letztes Jahr PV-Anlagen von uns und unseren Kunden verkauft und investieren nun in Großbatteriespeicher. Als Betreiber eines Speichers profitieren wir von negativen Strompreisen. Zu diesen Zeiten kaufen wir Strom über die Strombörse ein und erhalten für die Abnahme des Stroms Geld, ohne für den Strom zu bezahlen. Bereits wenige Stunden später, wenn die Stromnachfrage wieder das Stromangebot übersteigt, verkaufen wir den im Speicher zwischengespeicherten Strom zu attraktiven Preisen.

Fazit: Für das Gelingen der Energiewende bedarf es eines weiteren Zubaus an Wind- und PV-Anlagen mit dem Faktor vier bezogen auf die heutige Leistung.  Der Zubau wird nicht mehr erfolgen, da die Wirtschaftlichkeit systembedingt nicht mehr gegeben sein wird.


6) Zu geringer Zubau an Speicherkapazität


In der Theorie lässt sich zu Zeiten von Stromüberschuss aus Erneuerbaren Energien der Strom in Stromspeichern einlagern, um  ihn bei Strommangel wieder dem Stromnetz zuzuführen. Die Praxis sieht anders aus. Unsere Stromnetze sind bereits heute an ihrer Leistungsgrenze. Aufgrund der sehr hohen Wirtschaftlichkeit versuchen viele Marktteilnehmer Projekte ans Netz zu bringen. Nur wenige finden einen geeigneten Netzzugang. Fehlende Erfahrung der Banken und erschwerter Netzzugang werden den Zubau von Speicher stark begrenzen. Ohne ausreichende Speicherkapazität keine Energiewende. Wenn Sie Zugang zu einem Speicherprojekt mit wirtschaftlichem Speicherdesign haben, empfehlen wir Ihnen zu investieren, sofern es Ihre Liquidität erlaubt.


7) Netzausbau mangelhaft


Ein wesentlicher Engpass für das Gelingen der Energiewende ist damit die mangelhafte Leistungsfähigkeit der deutschen Stromnetze. Lage und Dimension der heutigen Stromnetze eigneten sich für die Zentrale Stromproduktion in vergleichsweise wenigen Großkraftwerken nahe der Ballungszentren. Heute speisen jedoch bereits über 3,5 Millionen PV-Anlage über ganz Deutschland verteilt Strom in das Netz ein. Dies vor allem im Norden und Osten von Deutschland bzw. im Bereich der Windkraft gar Offshore in der Nordsee bei geringem oder gänzlich fehlendem Energiebedarf. Dagegen fehlt in den Ballungsräumen im Süden und Westen Deutschlands die Energie. Produktionsort, Verbrauchsort und Netzleitungen passen einfach nicht zueinander. Nicht nur im Übertragungsnetz auf Hoch- und Höchstspannungsebene von 110 kW, 220 kW oder 380 kW, sondern auch auf Nieder- und Mittelspannungseben in den Verteilnetzen der lokalen Stadtwerke. Die Folge: Bereits heute können oftmals Ladestationen für Elektroautos und strombasierte Wärmepumpen nicht in Betrieb genommen werden. Die fehlende Netzleistung verhindert damit die Energiewende mit Umstellung der Mobilität auf Elektrofahrzeuge und das winterliche Heizen von Öl- und Gasheizungen auf Wärmepumpen. Gleichzeitig fehlt an anderen Orten die Netzleistung, um weitere PV- und Windparks ans Netz nehmen zu können. Aufgrund der ausufernden Bürokratie mit ihren sehr langen Genehmigungszeiten ist ein zeitnaher Netzausbau in ausreichendem Umfang nicht zu erwarten. Hierzu ein Beispiel: Wir wollten einen Großbatteriespeicher direkt an einem Umspannwerk in Sachsen anschließen. Wir erhielten eine Einspeisezusage mit der Einschränkung, dass vor dem Netzanschluss erst eine 110 KV Leitung des Netzes ertüchtigt werden müsse. Man rechne mit einer Genehmigungs- und Realisierungszeit zwischen 7 und 10 Jahren. Wir hatten nur einen Netzanschluss für 9 MW beantragt…

 

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